Bis zum frühen 19. Jahrhundert war der French River das wichtigste Bindeglied eines uralten, quer über den Kontinent gespannten Kanuroutensystems. Wer nach Westen wollte, musste hier durch.
Die physischen Leistungen, die die frühen Reisenden und Entdecker auf diesen Reisen vollbrachten, lassen die ungleich berühmteren Amerikaner Lewis und Clark wie Touristen aussehen. Der erste Weiße auf dem French River war der 18-jährige Etienne Brulé im Jahre 1610. Er und viele andere junge Franzosen zogen das freie Leben bei den Indianern der Fron auf den Feldern der Feudalherren Neufrankreichs vor. Bis 1680 trieben sich, via Frnech River “angereist”, etwa 500 französische Waldläufer am Lake Superior herum. Missionare, gepaddelt von Huronen und Ojibwa, reisten auf drm “Rivière des Francais” zu ihren Schäflein, den Huronen – und endeten nicht selten an den Marterpfählen der Irokesen. Später lauerten die Kanuflotten der Krieger mit den Punkfrisuren in den Buchten des French den Pelzhändler-Flottillen auf. Bis 1730 kamen zahllose Entdecker hier durch. Jean Nicollet, der erste Europäer am Lake Michigan. LaSalle und Pater Marquette, die über die großen Seen und den Mississippi nach Lousiana paddelten. Die La Vérendryes, die bis zu den Rockies paddelten und als erste die Kunde von blauäugigen Menschen beim Stamm der Mandan-Indianer in North Dakota nach Hause brachten. Die für Kanadas Geschichte wichtigsten Paddler kamen 1654 – 1660 vorbei. Die Pelzhändler Pierre Radisson und Médard des Groseilliers, mit 50 Kanuladungen voller Biberfelle aus dem Norden nach Neufrankreich zurückkehrend, schlugen dem französischen Gouverneur vor, den Pelzhandel künftig über die Hudson Bay abzuwickeln. Stattdessen wollte dieser sie verhaften, weil sie keine Lizenz zum Jagen vorlegen konnten. Darauf wandten sich die beiden an die Konkurrenz in England und sprachen in London vor. Dort spitzte man die Ohren und gründete 1670 die Hudson´s Bay Company, die die nächsten 200 Jahre die Geschicke Kanadas mitbestimmen sollte. Weitere prominente French.River-Paddler: Peter Pond, der 1775 die Route zum Lake Athabasca in den Northwest Territories öffnete. Und 1789 Alexander Mackenzie, der als erster Europäer das Eismeer und 1793 den Pazifik auf dem Landweg erreichte. Und last but not least David Thompson. Der Geograf paddelte, wanderte und ritt 1786 bis 1812 paddelte, wanderte und ritt mit seiner indianischen Familie im Nordwesten des Kontinens umher und kartografierte dabei im Alleingang ein Gebiet von fast vier Millionen Quadratkilometern. Erst 26 Jahre später kehrte er endgültig in die Zivilisation zurück. Auf dem French River natürlich.
Mehr über den French River, die alten Kanurouten und die Männer und Frauen, die sie befuhren, erfahrt Ihr hier:
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- Canadian Canoe Museum: www.canoemuseum.ca
- Toni Hartling, Canoeing the Riiver of the Stick Waivers | www.amazon.ca/French-River-Canoeing-Of-Stick-Wavers/dp/155046163X
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