Gastartikel Kanadas Osten News

Montréal .. c´est si cool!

„Kanada ist Natur! “ Diesen Satz habe ich gefühlte 1.000 Mal gehört. Natürlich ist es das – aber wie cool sind die Städte denn! Montréal zum Beispiel, die zweitgrößte Metropole dieses riesigen Landes, die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt! Aber keine Angst, mit Englisch kommen Sie hier gut zurecht. Sie müssen nur wissen, dass auf den Stoppschildern „ARRÊT“ steht – und los gehts!

p150019_001rr

Keine Sommernacht, in der nicht irgendwo in Montréal mit Farben, Formen und Effekten gespielt wird .. | @Destination Canada

Montréal ist ein von Menschen aus aller Welt bewohnter Mikrokosmos. Die Montréaler kommen von überall her. Und viele sehen übrigens ziemlich gut aus! Ich würde sogar sagen, dass man hier die elegantesten Menschen in ganz Kanada findet (sorry Toronto und Vancouver, Euch mag ich trotzdem auch sehr!). Montréal hat nicht unbedingt die super Attraktionen. Es ist die lässige, liberale Atmosphäre, die diese Stadt ausmacht.

Die Montréaler sind die Latinos des Nordens

Warum ist diese Stadt nur so quirlig? Nun, es gibt einen großen französischen und auch südländischen Einfluss. Die Montréaler lieben das Leben. 90.000 von ihnen (insgesamt sind es ca. 4 Millionen) leben in der Innenstadt. Die bleibt damit auch nach Geschäftsschluss lebendig, mais oui! Schon früher, als Kanada noch ziemlich konservativ war, galt Montréal als „Sin City“, wo man fünfe gerade sein lassen konnte. Und die Stadt birst vor Kreativität! Man denke nur an den weltberühmten Cirque du Soleil, der hier aus einem Straßentheater entstanden ist. Sagt doch alles, oder?

p120020_031rr

Etliche Montréaler Fashion Designer ziehen die Montréaler schick an! | @Destination Canada

Gut für die Waden. Und sonstige Körperteile .. :)

Der Name der Stadt kommt übrigens von dem Hügel namens Mont Royal. Wobei wir bei der ersten Attraktion wären, die Sie nicht verpassen sollten. Quälen Sie sich die vielen Treppen hoch, und zwar aus zwei Gründen: Erstens ist das eine wunderbare Übung für Beine und Hintern, und zweitens wartet auf Sie die wohl beste Aussicht auf die Stadt! Hier sehen Sie die Montréaler beim Joggen, Radfahren, Küssen und Händchenhalten. Und wundern Sie sich nicht, wenn das mal zwei Jungs oder Mädels sind. Montreal ist eine DER Gay-&-Lesbian-Metropolen in Nordamerika überhaupt. Im Sommer ist das Plateau auf dem Mont Royal ein regelrechter Spielplatz.

ASP_Joswig_Wenzel_Kanada_582

Shopping in Montréal erfolgt auf französisch, englisch und möglicherweise auch den Sprachen der jeweiligen VerkäuferInnen! Oft ein Heidenspaß .. :) | @Karl-Heinz Limberg

Shoppen bis die Kreditkarte schmilzt

Auf der Rue Ste-Cathérine im Zentrum schlägt das Herz der Stadt besonders laut. Von Kitschläden bis zu Luxusboutiquen, Cafés und Restaurants finden Sie (fast) alles. Tipp: Gehen Sie zum Club-Monaco-Laden. Nicht so sehr zum Shoppen, sondern für einen Kaffee im Basement, im Café Myriade. Das ist nur Insidern bekannt. Cooles Ambiente, schickes Personal, super Espresso und eine leckere hausgemachte Limo aus Ingwer, Honig und Zitrone! Anschließend können Sie sich die Cours Mont-Royal schräg gegenüber anschauen und dort etwas shoppen. In der Atrium Lounge gibt es leckere Snacks – und gleich nebenan den Komplex Les Ailes de Montréal, ein architektonisches Highlight. Ein weiterer Tipp für verführerische Snacks und Kaffeespezialitäten ist das Café Parvis auf der Rue Mayor, parallel zur Ste-Cathérine und etwas schwer zu finden.

GV

Frage: Was macht die beste Party aus? Antwort: Wenn die unterschiedlichsten Menschen zusammenkommen, um einfach Spaß zu haben. The Village in Montréal ist so ein Ort! |@Destination Canada

Spaß für alle im Gay Village

Wenn Sie die Rue Ste-Cathérine dann weiter in Richtung Osten entlang schlendern, kommen Sie automatisch in den Quartier des spectacles genannten Entertainment District, wo sich u.a. das MAC (Museum für zeitgenössische Kunst) befindet – unbedingt rein! Und werfen Sie noch ein wenig weiter östlich einen Blick ins quirlige Gay Village mit seinen lebenslustigen und teilweise ziemlich schrägen Bewohnern. Sollten Sie lesbisch oder schwul sein, stürzen Sie sich dort ins Nachtleben – und wenn nicht, möchten Sie das vielleicht trotzdem tun, denn hier ist eine Menge los!

Eine der ganz großen Attraktionen Montréals ist natürlich die Altstadt. Die Amis können von ihrem europäischen Flair gar nicht genug bekommen. Französische Lebensart in Nordamerika, das hat was! Vom Stadtzentrum gelangen Sie quasi automatisch in dieses Viertel. Montréal lässt sich übrigens wunderbar erlaufen und ist auch ziemlich sicher. Schauen Sie sich die Basilika an (jaja, der einstige „Sündenpfuhl“ hat bis heute etliche Kirchen!), und schlendern Sie durch die Rue St-Paul. Hier gibt es natürlich den üblichen Touristen-Kitsch, aber auch edle Galerien und coole Boutiquen, und kein H&M, Zara oder sonst eine der austauschbaren internationalen Marken. Coole Snacks und Kaffeespezialitäten gibt es im Olive and Gourmando. Der Laden ist oft rappelvoll.

c120012_311rr

Die leicht gekrümmte Rue St-Paul ist die immer lebendige „Hauptstraße“ von Vieux-Montréal |@Destination Canada

Backwerk mit Löchern und schräge Hinterhöfe

Von dort ist es nur ein Steinwurf zum Pointe-à-Callière, einem interaktiven historischen Museum der Superlative. Hier wurde die Metropole vor fast 375 Jahren (uralt für nordamerikanische Verhältnisse) geboren. Lernen Sie, wie die First Nations hier ankamen, wie die Stadt gegründet wurde und was die Franzosen und Briten hier so trieben. Dieses Museum ist ein Muss, also ja nicht verpassen! Planen Sie auch unbedingt einen Spaziergang über den Boulevard St-Laurent ein – hip und voll mit Kultur und Spaß. Auch hier gibt es weniger die großen internationalen Klamottenmarken, sondern junge unabhängige Designer. Vom Boulevard aus geht es direkt ins Mile End, ein Viertel mit schrägen Hinterhöfen, wild wuchernden Gärten und den typischen Wohnhäusern mit den Outdoorwendeltreppen. Und die besten Bagels, die ich jemals gegessen habe, genießt man im schmucklosen St. Viateur Bagel Shop. Ganz frisch aus dem Ofen. Köstlich!

c150007_008

New York schwört Stein und Bein, die Geburtsstadt des Bagels zu sein. Die Montréaler wissen es besser .. | @Destination Canada

Coming soon: Die (aller-)beste Aussicht in Montréal!

Leihen Sie sich ein Fahrrad. Montreal ist ideal hierfür. Es gibt auch E-Bikes. Fahren Sie vom Zentrum am Lachine-Kanal entlang. Hübsche Häuser und viel frische Luft. Und Sie trainieren möglicherweise wieder ein paar Pfunde ab, die bei all dem guten Essen schnell auf den Hüften landen .. Im Sommer 2016 wird übrigens der Sommet Place Ville-Marie seine Pforten öffnen. Hier wird es den schönsten Ausblick auf die Stadt geben. Im 46. Stock eines Wolkenkratzers, heisst es, kann man dann den 360-Grad-Blick auf Montréal bewundern.

Wo übernachten?

Ich war diesmal im Renaissance im Zentrum zu Gast. Wow, was für ein cooles Hotel! Bei meiner Ankunft spielte ein DJ in der Lobby (besser gesagt auf einer Empore über der Rezeption). Überall schrille Farben, Bücher, Kunst und Sessel zum Fläzen. Eine coole Bar mit Restaurant mit einem herrlichen Frühstücksbuffet. Und das ziemlich gut aussehende Personal trägt weiße Hemden und enge schwarze Hosen mit Hosenträgern – echt Klasse. Natürlich kostenloses und gut funktionierendes WLAN und ein gutes Gym. Ganz besonders haben mir die SCHWARZEN Bademäntel in den Zimmern gefallen. Weiss hat doch jeder!

Cool Art at the Renaissance Hotel

Im Renaissance: Moderne Montréaler Kreative an allen Wänden! | @Karl-Heinz Limberg

Praktische Tipps von Einheimischen

Matilda Bosanac wurde in Kanada als Tochter kroatischer bzw. österreichischer Immigranten geboren und lebt seit 28 Jahren in Montreal. Sie sagt: “Ich könnte Bücher über meine Heimatstadt schreiben, will mich aber auf meine persönlichen Highlights beschränken. Von April bis November gibt es einen Fahrradverleih namens Bixi. Die Fahrradwege sind leicht zu erkennen und Mietstationen gibt es in der ganzen Stadt. Einfach den Hinweisen folgen und los geht`s! Da ist das portugiesische Viertel East of The Main (Boulevard St-Laurent) mit den farbenfrohen Häusern mit ihren Vorgärten. Im Stadtteil Le Plateau, östlich vom Boulevard St-Denis, finden Sie Häuser mit den typischen Wendeltreppen und Fenstern. Machen Sie einen Stopp in einem der vielen Gourmetläden und kaufen Sie für ein Picknick ein. Chillen Sie im schönen Lafontaine Park, einem regelrechten Refugium. Es gibt einen schönen Teich mit Brunnen in der Mitte, der Radweg führt direkt dorthin. Wenn Sie Glück haben, gibt es Livemusik im Theatre Verdure gleich neben dem Teich. Übrigens gibt es in Montreal zahlreiche Festivals, z.B. Just for Laughs (ja, Sie werden sich kaputt lachen), die Francofolies und natürlich das international bekannte Jazz Festival – alle gratis!

p150019_011rr

Mit den robusten Fahrrädern des öffentlichen Leihradsystems Bixi gelangt man auf den rund 600 km Radwegen zu fast allen Sehenswürdigkeiten! | @Destination Canada

Kate Voulign ist Concierge im Renaissance Hotel und sagt: “Sehr beliebt ist das Le Melk  in der Rue Stanley – cooles buntes Ambiente! Im Stil des London der 60er gibt es in der Taverne Square Dominion in der Rue Metcalfe eine englische Karte und tolle Cocktails. Wie wäre es mit japanischem Essen? Dann unbedingt ins Into Japanese Kazu auf der Rue Sainte-Cathérine Ouest. Sehr klein, Reservierungen sind leider nicht möglich. Also am besten etwas Zeit mitbringen. Kanadische Designer? Werfen Sie einen Blick in die Boutique Off the Hook auf der Sainte Cathérine West, coole kanadische Mode! Eine meiner neuesten Entdeckungen ist das Maison Cloakroom auf der Rue de la Montagne – handgemachte Luxuskleidung und sogar ein cooler Barber Shop!

Nicht immer das Gleiche? Dann empfehle ich das Three Monkeys auf der Rue Peel. Montrealer Kreativität!“

ASP_Joswig_Wenzel_Kanada_758

Shop ´til you drop. Die Montréaler sagen allerdings lieber „magasiner“ – aber das geht in die gleiche Richtung .. :) | @Karl-Heinz Limberg

Und noch mehr Tipps von Einheimischen ..

Andrée Boisvert ist Commercial Director in der Montréaler Incomingagentur Misa Tours und empfiehlt folgende Restaurants: „Chez Lavigne im St-Henri Distrikt (Montréals vormals ärmstes Viertel, das sich inzwischen zu einem wahren Hotspot entwickelt hat). Chez Lavigne ist auf kreative Küche spezialisiert. Le H4C, auch in St-Henri. Etwas teuer, aber ein schönes Ambiente und tolle lokale Produkte. Lola Rosa hat gleich zwei Restaurants! Das auf der Rue Du Parc bietet vegetarische Gerichte und eine gute Auswahl an einheimischen Bieren an. Pastaga auf dem St-Laurent Boulevard, etwas nördlich vom Mile-End-Viertel, keine Pasta, wie der Name vermuten lässt, aber eine solide Küche mit lokalen und meist Bioprodukten und einer interessanten Weinkarte. Und das Kitchen Galerie in der Nähe des Jean-Talon Market. Ein wahrer Evergreen! Dann wäre da noch das La Tannerie im Viertel Hochelaga-Maisonneuve. Brandneu! Vier bekannte Chefs haben sich zusammengetan – sagt doch alles, oder? Und Sie können Ihren eigenen Wein mitbringen!“

[mappress mapid=“19″]

 

 

Weitere Informationen über Montréal

Tourisme Montréal hat eine super Webseite mit Blog und App

You Might Also Like

No Comments

    Leave a Reply