Wenn der Tag so anfängt, wie an diesem frischen Herbstmorgen auf dem Tunnel Mountain Campground in Banff, ist alles geritzt. Das Gehirn stellt automatisch auf Reset, räumt auf und macht Platz für das, was da ganz augenscheinlich noch kommt.
Inhaltsverzeichnis
Herbst auf dem Icefields Parkway: Morgenstund .. im wahrsten Sinne des Wortes!
Und das wird an diesem wahnsinnig schönen Tag in Alberta noch eine Menge! Doch erst mal den Kaffee! Gemütlich also zum Whitebark Café an der Banff Avenue gerollt, einen Triple Shot Latte bestellt und reuelos eine paar überteuerte Scones und Muffins dazu, und dann ab auf den Trans Canada Highway nach Lake Louise.
Unterwegs dorthin geht die Knipserei schon los. Dieser Morgen gießt einfach tolle Farben über den Rockies aus. Wo es geht, halte ich an, steige aus und fotografiere, was das Zeug hält. Und all´ die Wahnsinnsmotive, die ich verpasse, weil ich nicht anhalten darf .. Brrr, sagt das Gehirn jetzt streng und ruft den Rest des Teams zur Ordnung. Lasst den Ole erst mal auf den Icefields Parkway gelangen, da kann er sich dann richtig austoben!
Herbst auf dem Icefields Parkway: Spektakuläre Gelbtöne!
Der Herbst in den kanadischen Rocky Mountains ist anders als im Osten, wo ich wohne. Weil es hier vor allem keine Ahornbäume gibt, gibt es hier auch keine Rot- und Orangetöne. Die Birken, Espen und Lärchen produzieren nur Gelb. Aber was für ein Gelb das ist! Es scheint und schimmert und leuchtet selbst an grauen Tagen energisch den dunkelgrünen Tann aus.
Eigentlich hatte ich vorgehabt, den ganzen Tag auf dem Icefields Parkway, diese Traumstraße der Welt, zu verbringen. Um vier Uhr nachmittags bin ich jedoch erst in Saskatchewan Crossing auf halbem Weg nach Jasper. Was ich in der Zeit so getrieben habe?! Ich bin von einem Herbstbild zum nächsten gefahren – und habe dabei glatt die spektakuläre Bergwelt vergessen. Ausgestiegen, fotografiert, weitergefahren. Und klar, am Peyto Lake Lookout habe ich mich die Touri-Horden geärgert, aber was soll´s?
Herbst auf dem Icefields Parkway: Viel Platz, trotz Bustouristen!
Ich denke dann immer, gut, dass die Massen ein paar Brennpunkte verstopfen, dann schaffen sie es nicht ins Hinterland! Und irgendwie hat mich, na klar, das SOS-Syndrom ereilt, das sogenannte „Scenic Overdose Syndrome“. Nach dieser Diagnose habe ich Schnaps Schnaps sein lassen, den Fotoapparat weggesteckt und einfach nur noch genossen.
Am Straßenrand, auf den Felsplatten des Mistaya Canyon, sogar am Peyto Lake und anderen Seen und vom Dach des Navion aus.
Und, na ja, ich geb´s ja zu, hin und wieder habe ich doch´n Foto gemacht. Es war Auto fahren wie Gott in Frankreich, wenn ich mal so sagen darf. Vergesst den Sommer – oder behaltet ihn zumindest im Hinterkopf – und visiert den Herbst für Euren nächsten Kanadatrip an! Die Luft ist klarer und knackiger, die Tage sind noch warm (und die Morgen angenehm frisch), und nachts leuchten die Sterne. Und die Farben lassen die Seele endgültig abheben. Aber das sehr Ihr hier ja selbst .. ;)
Mehr über Banff und die Provinz Alberta hier
- Nach Banff and Lake Louise Tourism hier entlang,
- in den Banff National Park gelangt Ihr so, und
- Infos auf deutsch über das Reiseziel Alberta findet Ihr hier, und ..
- die Reise nach Kanada bucht Ihr am besten bei SK Touristik .. ;)
1 Comment
Elena
28. Oktober 2016 at 23:08Schön. Ole!
Einfühlsam & betont poetisch, hat Dich der Icefields Parkway sein lassen.. Verstehe Dich nur allzu gut. :)
Herzlichen Gruß aus Banff,
Elena